seefrauengarn vom 31.5.

Hier liege ich am Strand von Mykonos und schaue aufs blau grüne Meer. 5 Kreuzfahrtschiffe liegen im Hafen. Die Stadt quillt über. Aber der Strand ist relativ leer. Die paar Leute, die hier sind, sind Kollegen, entspannte nette Leute unterschiedlicher Nationalitäten. Ich bin ein bisschen melancholisch, weil ich mich gestern von einigen liebgewonnenen Menschen verabschieden musste. Natürlich gibt es einen ständigen Wechsel und es sind schon viele Kollegen gegangen in den 2 Monaten, die ich jetzt an Bord bin. Aber das hat mich nicht so direkt betroffen, weil ich sie noch gar nicht kannte oder zu kurz. Dieses Mal war es schwieriger. Ich glaube, das ist sowas, was das Leben an Bord wirklich extrem zeichnet. Das ständige Kommen und Gehen. Oft kommen Kollegen an Bord, die schon mehrere Verträge hatten und die dann von anderen Kollegen aufs herzlichste begrüßt werden. Die fügen sich in irgendeine von den vielen kleinen Gruppen ein und man hat das Gefühl, sie waren schon die ganze Zeit da. Andere kommen zum ersten Mal und man erkennt sie daran, dass sie alleine am Essenstisch sitzen oder mit fragendem (oder sogar ängstlichem) Gesichtsausdruck durch die Gänge streifen. Allerdings ist niemand lange allein. Ganz schnell finden sich hier Menschen zusammen, die im anderen Fall vielleicht einfach aneinander vorbei gegangen wären. Wenn man dann irgendwann mal seine Kollegen besucht wird das eine Weltreise der anderen Art.

Ich hoffe, dass ich nicht all zu viele Abschiede mitfeiern muss. Meine momentane sozial kleinste Einheit von 6 Leuten bleibt bis Mitte Juli zusammen. Dann gehen 2, dann eine, dann ich. Es ist also auszuhalten. Bis dahin kenne ich Piräus, Athen. Mykonos, Bodrum, Catania, Malta, Korfu, Kotor und Dubrovnik wie meine Westentasche.

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